Zufallsvariablen werden auf den SI-Übungsblättern durch kleine, fettgedruckte Buchstaben gekennzeichnet, z.B. X.
Diese Notation wird nicht auf den handschriftlichen Mitschrieben umgesetzt, sodass Zufallsvariablen und „normale“ Variablen meistens aus dem Kontext heraus unterschieden werden müssen. 🤪
Eine Zufallsvariable ist eine Art Funktion, die jedem Ergebnis ω deines Zufallsexperiments genau eine Zahl x zuordnet.
ordnet also den Ergebnissen eines Zufallsexperiments reelle Zahlen zu
beschreibt sozusagen das Ergebnis eines Zufallsexperiments, das noch nicht durchgeführt wurde
Man sagt Variable, weil deine Zahl, die du am Ende erhältst, eben variabel ist.
‼️Wichtig: zwischen X und x zu unterscheiden.
X: die tatsächliche Zufallsvariable, welche keinen festen Wert hat. Sie bildet das derzeit unbekannte Ergebnis eines Zufallsexperiments ab
x: das Ergebnis nach dem Experiment und steht ist somit eine konkrete Zahl.
Bsp: 2 Würfeln werfen
Zufallsvariable X = Augensumme
P(X=6): “Die Wahrscheinlichkeit, dass die Summe von zwei Würfeln sechs ergibt” (Hier x=6)
Diskrete Zufallsvariable
Eine Zufallsvariable wird als diskret bezeichnet, wenn sie nur endlich viele oder abzählbar unendlich viele Werte annimmt.
Sklaenarten: Nominal- oder Ordinalskala
„Abzählbar unendlich“ bedeutet, dass die Menge der Ausprägungen durchnummeriert werden kann.
Bsp: Das Ergebnis beim Würfelwurf ist x∈Ω=1,2,3,4,5,6, also ∣Ω∣=6.
Wahrscheinlichkeitsfunktion
Bei diskreten Zufallsvariablen ermittelt man die Wahrscheinlichkeitsfunktion (Engl. Probability mass function (PMF)), die Wahrscheinlichkeit für ein ganz konkretes Ergebnis angibt.
f(x):Ω→[0,1],x∈N0
Die Funktionswert
f(x)=P(X=x)
entspricht der Wahrscheinlichkeit, dass X den Wert x annimmt. Daher gilt
x∈Ω∑f(x)=1
Man schreibt für die „Dichte“ einer diskreten Zufallsvariablen, deren Einzelwahrscheinlichkeiten pn=P(X=xn) gegeben sind, auch
Die Verteilungsfunktion (aka. Kumulative Wahrscheinlichkeitsdichte, Engl,. Cumulative Distribution Function (CDF)) gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Ergebnis des Zufallsexperiments kleiner oder gleich eines bestimmten Wertes ist.
Dafür werden alle Ergebnisse bis zu diesem Wert aggregiert, also „aufaddiert“. Deshalb spricht man auch oft von einer kumulativen Verteilungsfunktion.
Um die diskrete Verteilungsfunktion zu erhalten, werden schrittweise alle Wahrscheinlichkeitswerte kumuliert. Das heißt, man bildet das Integral unter der Wahrscheinlichkeitsfunktion.
F(x):Ω→[0,1],X∈N0F(x)=P(X≤x)=xi≤x∑f(xi)
Eigenschaften
limx→−∞FX(x)=0;limx→∞FX(x)=1
F(X) ist monoton steigend und rechtseitig stetig
Beispiel
Würfelwurf:
Wahrscheinlichkeitsfunktion:
f(X=k)=61k∈1,2,3,4,5,6
Verteilungsfunktion:
F(3)=P(X≤3)=i≤3∑f(X=i)=31+31+31
In der SI Vorlesung sowie Übung wird die Verteilungsfunktion der Zufallsvariable X als FX(x) schreiben.
Differenz zwischen kumulativer Wahrscheinlichkeiten:
F(b)−F(a)=P(a<x≤b)=P(x≤b)−P(x≤a)
Stetige Zufallsvariable
Eine stetige Zufallsvariable
ist überabzählbar, also nimmt unendlich viele, nicht abzählbare Werte an.
meistens bei Messvorgängen der Fall (z.B. Zeit, Längen oder Temperatur)
Skalenarten: Intervall- oder Rationalskala
Für stetige Zufallsvariable können wir die Wahrscheinlichkeit nur für Intervalle und NICHT für genaue Werte bestimmen.
Es gibt doch unendlich viele Werte, also ist es unmöglich, ein exaktes Ergebnis festzulegen.
z.B.
“Mit welcher Wahrscheinlichkeit ist eine zufällig gewählte Studentin zwischen 165cm und 170cm groß?”
Man benutzt im stetigen Fall die Verteilungsfunktion zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten.
Dichtefunktion
Die Dichtefunktion (Engl. Probability Density Function (PDF)) oder Dichte beschreibt, “Wie dicht liegen die betrachteten Werte um einen beliebigen Punkt?”
f(x):Ω→R+
Eigenschaften von f:
f ist integrierbarf(x)≥0∀x∈R∫−∞+∞f(x)dx=1
Unterschied zu Wahrscheinlichkeitsfunktion
Die Dichtefunktion liefert nicht die Wahrscheinlichkeit, sondern NUR die “Wahrscheinlichkeitsdichte”
Bei der stetigen Zufallsvariable, überabzählbar und unendlich viele Ausprägung hat, ist die Wahrscheinlichkeit für jede konkrete Ausprägung gleich 0
P(X=x)=0∀x∈R
Die Wahrscheinlichkeit, dass X einen Wert x∈[a,b] annimmt , entspricht der Fläsche S
P(a≤x≤b)=∫abf(x)dx=S
In der SI Vorlesung sowie Übung wird die Dichtefunktion der Zufallsvariable X als fX(x) schreiben.
Verteilungsfunktion
F(x):Ω→[0,1],x∈RF(x)=∫f(x)dx,f(x)=dxF(x)
Die Verteilungsfunktion ist eigentlich die Fläche unter der Dichtfunktion:
F(x)=P(X≤x=c)=∫−∞cf(x)dx
Die Differenz zwischen zwei Verteilungsfunktion ist also:
F(b)−F(a)=P(a≤x≤b)=∫abf(x)dx
Dichtefunktion vs. Verteilungsfunktion
Dichtfunktion beschreibt, wie sind die Wahrscheinlichkeiten konkret verteilt?
Verteilungsfunktion
Summieren der Wahrscheinlichkeiten → Bestimmung der Wahrscheinlichkeit für Intervall
liefert die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ien Ereignis ≤ eines bestimmten Werted eintritt
Dichtefunktion f(x):Ω→R+ f ist integrierbar f(x)≥0∀x∈R ∫−∞+∞f(x)dx=1
Verteilungsfunktion
F(x):Ω→[0,1],X∈N0 F(x)=P(X≤x)=∑xi≤xf(xi)
F(x):Ω→[0,1],x∈R F(x)=∫f(x)dx,f(x)=dxF(x)
Note: Man schreibt für die *„Dichte“* einer diskreten Zufallsvariablen, deren Einzelwahrscheinlichkeiten pn=P(x=xn)
gegeben sind, auch
fx(x)=n=1∑∞P(x=xn)δ(x−xn)=n=1∑∞pnδ(x−xn),
wobei δ(⋅) die Delta-Distribution ist. Damit gilt sowohl für kontinuierliche als auch für diskrete Zufallsvariablen der Zusammenhang
dxdFx(x)=fx(x).
Kenntwerte von Zufallsvariablen
Erwartungswert
Erwartungswert (auch Mittelwert) : der Durchschnitt, wenn ein Versuch unendlich oft durchgeführt wird